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Geocaching in der Steiermark
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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 09:08 
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ime hat geschrieben:
Ich halte das (privat) trotzdem für einen weiteren Schritt in Richtung schleichender Enteignung.

Aber nur im weitesten Sinne. Solange der Forstautobahnbau und die Erhaltung mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird, hätte ich absolut kein schlechtes Gewissen deswegen.
(Allerdings auch nicht wesentlich mehr ohne Förderungen ;-) )

orotl

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 09:46 
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orotl hat geschrieben:
ime hat geschrieben:
Ich halte das (privat) trotzdem für einen weiteren Schritt in Richtung schleichender Enteignung.

Aber nur im weitesten Sinne. Solange der Forstautobahnbau und die Erhaltung mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird, hätte ich absolut kein schlechtes Gewissen deswegen.
(Allerdings auch nicht wesentlich mehr ohne Förderungen ;-) )

orotl

Was mir in dem Zusammenhang aufstösst (und das hat weder mit GC noch MTB zu tun) ist, dass gewisse Waldbesitzer zwar sehr gern die Bettelhand um öffentliches Geld aus Förderungen und Fonds aufhalten, wenn ihnen der Sturm die Bäume knickt, aber gleichzeitig Schwammerlklaubverbotstafeln aufstellen. Pseudo-Adelige Herrschaften fallen mir dazu ein. Vielleicht ist das eingeschränkte Reservoir an potentiellen Fortpflanzungskandidaten ja eine Erklärung...

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 15:14 
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orotl hat geschrieben:
ime hat geschrieben:
Ich halte das (privat) trotzdem für einen weiteren Schritt in Richtung schleichender Enteignung.

Aber nur im weitesten Sinne. Solange der Forstautobahnbau und die Erhaltung mit öffentlichen Mitteln unterstützt wird, hätte ich absolut kein schlechtes Gewissen deswegen.


Ich halte solche allfälligen Förderungen (gibts dazu Nachweise i.S.v. wer wieviel bekommt ähnlich der http://www.transparenzdatenbank.at/ ?) nur für einen unzureichenden Ersatz fürs allgemeine Betretungsrecht und die sonstigen Wohlfahrtsfunktionen. ;)

Woher kommen deine Infos über "öffentlich geförderten Forstautobahnbau"? Ist das ein Spezifikum von MM und ähnlichen, oder kriegen bäuerliche Waldbesitzer (und die machen ja den weitaus größten Anteil aus) auch solche Förderungen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. August 2010, 22:07 
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Schuhhirsch hat geschrieben:
Was mir in dem Zusammenhang aufstösst (und das hat weder mit GC noch MTB zu tun) ist, dass gewisse Waldbesitzer zwar sehr gern die Bettelhand um öffentliches Geld aus Förderungen und Fonds aufhalten, wenn ihnen der Sturm die Bäume knickt, aber gleichzeitig Schwammerlklaubverbotstafeln aufstellen. Pseudo-Adelige Herrschaften fallen mir dazu ein. Vielleicht ist das eingeschränkte Reservoir an potentiellen Fortpflanzungskandidaten ja eine Erklärung...


Ich bekomme schön langsam das Gefühl, dass die ungesitteten Schwammerlklauberhorden, die derzeit die Wälder heimsuchen, mehr am Ökosystem Wald anrichten als ein mittlerer Sturm. Nicht nur, dass sie organisiert zu fast jeder Tages- und Nachtzeit durchs Unterholz streifen und dabei jede Art von Restmüll organischen und anorganischen Ursprungs hinterlassen, wird auch alles zerstört, was ihnen bei der Plünderung im Weg ist. Weidezäune werden niedergerissen, die Vegetation zertrampelt usw. :x Ich halte es auf lange Sicht für absolut notwendig, dass auch Schwammerlsucher für ihr Vergnügen bezahlen müssen.

Deshalb verstehe ich die Sorge, die sich ein Förster wegen einer Handvoll Geocacher macht, absolut nicht. Ich war heute auf der Koralm und mir sind bestimmt 200 Autos aus allen steirischen Flachlandbezirken begegnet. In 199 davon sind ein oder mehrere Schwammerlsucher gesessen, die bestimmt stundenlang durch den Wald gelatscht sind, tausende geniessbare und ungeniessbare Pilze ausgerissen, zigtausende Lebewesen zertreten und unzählige Aludosen, Plastikflaschen, Papiertaschentücher und grosse und kleine Geschäfte hinterlassen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 3-5 Geocacher, die wöchentlich in dieses Gebiet kommen, irgendwie ins Gewicht fallen.

lg
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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Freitag 27. August 2010, 00:10 
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Der Gesetzgeber sieht nun einmal ein freies Wegerecht im Wald vor. Ob das nun wem passt oder nicht. Und bzgl. Weidezäunen: Oft habe ich es erlebt, dass ein Zaun quer über einen seit ewigen Zeiten vorhandenen Wanderweg gespannt wird um den Zutritt zu beschränken. Der Wald hat Erholungszwecke für die Bevölkerung und eine kleine Menge Schwammerln oder Beeren werden wohl auch die Adeligen verkraften.

Ich erinnere an die Zeit vor ca. 100 Jahren wo die Waldbesitzer mit Hilfe der Jäger den Wald abgesperrt hatten. Erst sog. Trutzwanderungen haben zum heutigen freien Wegerecht geführt.

PlanetEarth

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Freitag 27. August 2010, 06:58 
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PlanetEarth hat geschrieben:
Der Gesetzgeber sieht nun einmal ein freies Wegerecht im Wald vor. Ob das nun wem passt oder nicht. Und bzgl. Weidezäunen: Oft habe ich es erlebt, dass ein Zaun quer über einen seit ewigen Zeiten vorhandenen Wanderweg gespannt wird um den Zutritt zu beschränken. Der Wald hat Erholungszwecke für die Bevölkerung und eine kleine Menge Schwammerln oder Beeren werden wohl auch die Adeligen verkraften.

Ich erinnere an die Zeit vor ca. 100 Jahren wo die Waldbesitzer mit Hilfe der Jäger den Wald abgesperrt hatten. Erst sog. Trutzwanderungen haben zum heutigen freien Wegerecht geführt.

PlanetEarth


Niemand hat etwas gegen friedliche, ökologisch vertretbare Freizeitnutzung des Waldes. Dieses Recht nehme ich selbst ja auch in Anspruch und bin froh, dass es möglich ist. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der erholungssuchenden Bevölkerung missbraucht dieses Recht aber vermutlich aus Unwissenheit oder einfach Gedankenlosigkeit. Es kann doch nicht sein, dass die Bauern auf den Almen fast täglich die Weidezäune kontrollieren müssen und freiwillige Helfer tonnenweise Müll aus den Wäldern transportieren. Das ist ärgerlich und sollte wirklich (am besten durch mehr Information) unterbunden werden.

Die meisten Schwammerlsucher holen sich ja nicht eine kleine Menge sondern versuchen, den Kofferraum möglichst voll zu bekommen. Wenn man die Marktpreise für Steinpilze kennt, wundert man sich schon, wie es möglich sein kann, dass man so wertvolle Ware einfach kostenlos mitnehmen darf. Ich bin eifrige Schwammerlsucherin und wäre gerne bereit, dafür auch zu bezahlen. Selbst wenn eine Berechtigungskarte € 50,- im Jahr kostet wäre es noch immer eine sehr preiswerte Freizeitbeschäftigung. Ich bin eben nicht der Meinung, dass man sich so einfach am Eigentum anderer - selbst wenn es Adelige sind - bedienen können soll. Es ist ja auch nicht erlaubt, Bäume umzuschneiden. :)

lg
Waldwanderin


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Freitag 27. August 2010, 08:02 
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Das Forstgebiete, von wem auch immer, betreten werden, ist den Besitzern ein Dorn im Auge. Womit ihnen auch das freie Wegerecht ein Dorn im Auge ist. Begründet wir das mit Vermüllung des Waldes, Sachbeschädigungen, überzogene Schwammerl und Beerensucherei und Störung des Wildbestandes (wobei dies ein eigenes Thema ist).
Schwammerln und Beeren sollen nur in kleinen „Haushaltsmengen“ mit nach Hause genommen werden. Organisiertes suchen von Waldfrüchten zur kommerziellen Verwertung ist nicht in Ordnung.
Vermüllung und Sachbeschädigungen sind nicht wegzuleugnen. Sie finden einfach statt. Wir sehen das ja selbst bei jeder Wanderung. Und es betrifft nicht nur den Wald.
Das Problem wie ich es sehe ist: Zuviele setzen sich problemlos über Gesetze hinweg, von Regeln ganz zu schweigen. Zuwenige haben ein Gespür für: was ist ok und was nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Freitag 27. August 2010, 17:20 
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Gustus hat geschrieben:
Das Problem wie ich es sehe ist: Zuviele setzen sich problemlos über Gesetze hinweg, von Regeln ganz zu schweigen. Zuwenige haben ein Gespür für: was ist ok und was nicht.


Ganz genau so ist es! Und wegen der vielen, die sich nicht an die Spielregeln halten, kommen letzten Endes wir alle zum Handkuss. Es ist schon traurig, dass wegen der allgemein grassierenden Dummheit jeder Furz gesetzlich reglementiert werden muss. :evil:

lg
Waldwanderin


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 01:19 
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Dazu kommt noch die Gier. 2-3 Schwammerln wären genug, doch da müsste man die anderen ja stehen lassen. Wo die doch gratis sind. Und dann möchte man ja auch noch die Mitzi und ihre Buam beschenken...

Der Verwaltungsaufwand fürs Einheben einer Gebühr wäre höher als der Nutzen. Der Wald etc. ist schon lange keine Insel der Seligen mehr. Unsitten, die es anderwo gibt, werden auch in die Natur mitgebracht.

PlanetEarth

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 08:15 
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@Planet Earth: Ich weiß genau, was du mit "anderwo" meinst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 17:29 
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ime hat geschrieben:
Woher kommen deine Infos über "öffentlich geförderten Forstautobahnbau"? Ist das ein Spezifikum von MM und ähnlichen, oder kriegen bäuerliche Waldbesitzer (und die machen ja den weitaus größten Anteil aus) auch solche Förderungen?

Aus dem Munde eines (mit mir verwandten) bäuerlichen Waldbesitzers: "Ohne Förderungen könnt ich die eh nicht bauen"
Gefallen im Zuge einer von mir ausgelösten Diskussion über - eh klar - MTB Fahren auf Forststrassen ;-)
Genaueres weiss ich aber auch nicht, kann aber gerne mal nachfragen...

orotl

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 17:36 
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Danke. Durch meinen Wald fahren's eh schon - dann kann ich gleich eine Forstautobahn dazubauen.. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 19:36 
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ime hat geschrieben:
Danke. Durch meinen Wald fahren's eh schon - dann kann ich gleich eine Forstautobahn dazubauen.. :D
Super, schickst mir dann ein paar WPs fürn neuen Trail? :rudel:

orotl

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 Betreff des Beitrags: Re: Geocaching aus Sicht eines Försters
BeitragVerfasst: Samstag 28. August 2010, 21:32 
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orotl hat geschrieben:
Super, schickst mir dann ein paar WPs fürn neuen Trail? :rudel:

orotl


Bei einer Grundstücks-Seitenlänge von ca. 70m gehen sich aber nicht viele WPs aus... :mrgreen:


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