Steiracaching

Ich muss gestehen, dass wir in der letzten Zeit (Monate) wenig bis kaum gecacht haben - aus privaten / zeitlichen Gründen. Wir haben lediglich im Urlaub oder bei Ausflügen geschaut ob ein Cache in der Nähe ist und diese Cache dann gesucht - vorzugsweise Caches mit vielen Favoritenpunkten oder Multis.
Und eigenen Caches gewartet - sonst nichts.

Da wir Cachen aber grundsätzlich toll finden und es momentan zeitlich besser passt, haben wir einerseits einen neuen eigenen Cache erstellt und zweitens heute im Rahmen eines privaten Termins auch etwas gecacht. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin schockiert

Wir waren heute in Selzthal - überall an jeder Strassenecke Caches an Toplocations wie Müllinsel (Cache heißt auch so). Rundherum auf der Karte überall grüne Dosen, Runden ohne Ende. Dann am Heimweg sind wir beim Trabochersee vorbeigefahren um mit dem Hund eine Runde zu gehen - auch dort 4 Caches. Grundsätzlich spricht ja nichts gegen Caches - der Trabochersee ist eine nette Location - ABER der eine den wir gesucht und gefunden habe war eine kleine rostige Metalldose OHNE Info zu Geocaching-Hinweise oder sonst irgendwas. Einen zweiten haben wir noch gesucht aber nicht gefunden - die restlichen 2 haben wir gar nicht mehr gesucht - verzichte gerne auf dieses Erlebnis entweder den Cache nicht zu finden oder eine rostige Dose.

Parallel dazu haben wir viel Zeit und Mühe in einen neuen Multi am Leopoldsteinersee investiert. Nach mühevollen Diskussionen mit dem Reviewer über ein Problem das eigentlich nicht bestand, wurde der Cache schliesslich so wie ursprünglich von mir erstmals eingereicht veröffentlicht und ist nun seit 19.6 online OHNE Fund bis heute.

Meine Schlüsse daraus sind - ich cache weiterhin so wie in den letzten Monaten - ausgewählte Dosen mit vielen Favoritenpunkt - vorzugsweise Multis - der Rest wird irgnoriert und keine neuen Caches mehr erfinden.

Würd Mal gerne wissen wie es euch anderen so geht mit diesen neuesten Entwicklungen?

Dem Beitrag gibt es eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen...

Ich habe auch den Eindruck, dass es - die letzten 1-2 Jahre - mit der Qualität bergab und mit der Quantität bergauf ging (etwa im gleichen Maße).
Dir bleibt eigentlich nichts anderes mehr übrig als die IGNORE-Liste fleißig zu befüllen (alleine schon um den Radius der Pocket Queries nicht aufgrund von Powertrails zu reduzieren) und dich ausschließlich auf Wander- oder Bergcaches zu konzentrieren.

Als Owner bist zu gut beraten, nur noch aufwändigere Multis (wie z.B. euren neuen Multi am Leopoldsteinersee) zu legen und zu hoffen, dass in der Nähe kein Powertrail auftaucht. Dann besteht immerhin die Chance, dass eure Caches vornehmlich von der "gewünschten" Klientel aufgesucht werden.

Es scheint sich übrigens auch niemand mehr um Regeln zu kümmern. Es wird geschummelt, Team-Split betrieben, gestempelt und dosenlos geloggt (z.B. http://coord.info/GLEMJTGG) was das Zeug hält. Ganz ohne schlechtes Gewissen.

naja, nachdem der Gmoa Hütten Cache ja nicht deaktiviert ist lassen wir den Vorsatz mal im Raum stehen. Wir kennen das ja, alte Version am GPS uÄ. ...

aber ganz ohne Dose, Founds zu loggen und nicht mal einen Hinweis auf die nicht vorhandene Dose zu machen...

egal, vielleicht fahre ich am weekend auf die Gmoa Hütte und spendiere eine neue Dose.
Ich selbst komm ja vor lauter Stress auch nicht zum Cachen derzeit...

Ich zweifle ja gar nicht daran, dass die Herrschaften dort waren, darum gings mir ja auch gar nicht.

Vorsatz oder nicht... was mich zunehmend stört ist, dass anscheinend niemand mehr auf einen Punkt verzichten kann. Da werden munter ungefragt eigene Dosen platziert (z.B. http://coord.info/GC4VTNE), verschwundene Dosen ganz plötzlich "nachgeloggt" oder wie auch hier, gleich nur die Anwesenheit vor Ort mit einem Found belohnt.

Anscheinend gehört ich zu der aussterbenden Spezies an Geocachern für die noch gilt:

keine Dose ==> kein Found-Log + zumindest DNF-Log + (nur wenn klar ist, dass die Dose weg ist) NM-Log

Bei diesem Cache scheint es ein Problem mit dem Versenden der Publishmails gegeben zu haben, wie übrigens auch mit diesem Cache http://coord.info/GC5711E.

Ich habe alle Multis + Mystis im Umkreis von 150 km abonniert und bei diesen beiden ist definitiv kein Mail gekommen. Meine Mitstreiter bei dem angeführten Grazer Cache haben auch kein Mail bekommen, da scheint es zu einem Versandproblem gekommen zu sein.

Hätte mich gvet32 nicht über den neuen Leopoldsteinersee-Multi informiert, hätte ich gar nichts darüber gewusst. Auch Sie hat erst hier im Forum über diesen neuen Multi gelesen. Ich vertraue ja darauf, dass ich ein Mail bekomme und studiere die Karte nur anlassbezogen, aber nicht für Neuerscheinungen.

Als Trost sei gesagt, dass der Leopoldsteinerseemulti ganz hervorragend gelungen ist und sich als idealer Familiencache darstellt, mit dem Vorteil einer schönen Umgebung, wo man auch bei Andrang ruhige Platzerln finden kann und das Ambiente erholsamer ist, als z.B. beim überlaufenen parkgebührenpflichtigen Grünen See.

Bezüglich Logkultur und Punktegeierei hilft nur, es selber besser zu machen. Keine überlegt gestalteten oder anspruchsvollere Caches mehr auszulegen, wäre sicher der falsche Weg, und das würde tatsächlich zum Absinken der Cachequalität beitragen.

Aber solange es immer wieder gut durchdachte und wohlüberlegt platzierte Neuerscheinungen gibt, so ist die Cachewelt für mich in Ordnung! In den sogenannten goldenen Cache-Zeiten 2005 ff. hat es auch nicht soviel mehr Neuerscheinungen gegeben wie heutzutage, wenn man die Anzahl der neuen durchdachten und gestalteten Caches betrachtet. Nur gibts halt heute viel, viel mehr Nebengeräusche in Form von anspruchslosen Punktegeierdosen Heute muss man besser auswählen als 2005, das ist klar.

Was schmerzt ist allerdings die Tatsache, dass die Punktegeier keinen Respekt vor aufwendigen Multis und Mystis haben, und mit Teamlogs, Koordinatenlisten, Eigendosen etc. die Arbeit des Owners missachten.

Es besteht dadurch die große Gefahr, die Owner so zu vergraulen, dass sie eben keine neuen, zeitraubend gestalteten Caches mehr legen. Und das wäre wirklich ein trauriger Abstieg unserer Freizeitbeschäftigung

Als Beispiele für gelungene, aufwendige, durchdachte Neuerscheinungen dieses Jahres 2014 möchte ich als unvollständige Beispiele gerne anführen: http://coord.info/GC4VWVH, http://coord.info/GC4WP69, http://coord.info/GC4ZP69, natürlich http://coord.info/GC4Z9E0, aber auch http://coord.info/GC5031Z, http://coord.info/GC4XDAK, dieser Neueinsteigercache sollte auch gewürdigt werden: http://coord.info/GC517KD, natürlich auch http://coord.info/GC4QQRQ, der gelungene, aber wenig beachtete http://coord.info/GC529DR, in der Weststeiermark http://coord.info/GC52F85, für Leute mit gutem Gehör http://coord.info/GC50ZK1, ein gut funktioniernder Wherigo http://coord.info/GC52E9H, der überaus anspruchsvolle http://coord.info/GC4ZFYM, ein einfach zu gehender Wandercache http://coord.info/GC557CM, ein überaus liebevoll gestalteter und schwieriger Nachtcache http://coord.info/GC5616Z, oder diese Serie von gekonnt gebastelten Verstecken http://coord.info/GC54V1G, für Geschichtsfreunde http://coord.info/GC5711E, der Leopoldsteinersee jetzt und weitere, niemand möge böse sein, dass er nicht genant wurde, ich habe ja noch nicht alle in Frage kommenden Neuerscheinungen besucht!

Ich finde diese Auswahl an 'gestalteten und durchdachten' neuen Caches aus 2014 in unserer Umgebung großartig, und da möchte ich durchaus den Ownern an dieser Stelle danke sagen

Tja, euer Wort in Gottes Ohr...
Diese Entwicklung ist aber eh nix neues, ich verweise gerne auf den noch immer aktuellen Bericht aus 2010: Geocaching Zukunft

Auch ich habe, obwohl ich erst seit Ende 2011 dabei bin, einen großen Qualitätsverlust bei den neuen Caches wahrgenommen.

Bei mir im Bezirk VO schießen die Tradis zurzeit raus wie die Schwammerl. Mir wurde es eindeutig zuviel. Mittlerweile habe ich die Lust am Cachen verloren. Und wenn ich auf der Karte übers Gaberl ins Murtal reise, dass von Tradi-Serien bedeckt ist, bin ich soweit zu sagen

Die Schwemme an schlechten Geocaches hat leider auch meine Gegend erreicht. Bei mir hat jemand in wenigen Tagen 60+ (>sechzig!) Tradis ausgelegt. Die Hints dazu lauten: hinter Baum, unter Baum, auf Baum, neben Baum, u.ä. Noch dazu sind die zum Teil bis zu 80 m abseits vom Weg, was dazu führt, daß die Natur rundum ausschaut, als wäre eine Horde Wildschweine durchgezogen.

Gegen schlechte Geocaches hilft nur eines: selbst gute auslegen. Ich hab gerade wieder ein paar neue in der Ramsau am Dachstein versteckt. Das Feedback in den Logbüchern ist erfreulich. Aber macht euch am besten selbst ein Bild davon.

Ich weiss nicht ob das Erhöhen der Dosendichte wirklich die beste Strategie ist. Es ist eher zu befürchten, dass damit nur noch mehr "unerwünschtes" Publikum angelockt wird. Im schlimmsten Fall werden dann deine eigenen (neuen) Caches - sofern diese im Bereich der erwähnten 60 Dosen liegen - wie Statistikdosen behandelt (d.h. Einheitslog, kein Stealth-Modus beim Suchen, schlechtes Wiederverstecken etc). Eine Gegend mit einem Powertrail (bzw. signifikant hoher Cachedichte) betrachte ich als GC-mäßiges Ödland, dort würde ich nichts mehr investieren.

Neben der stetig sinkenden Cachequalität habe ich eher das Problem, aus dem mehr als reichhaltigen Angebot auch wirklich brauchbare Caches herauszufiltern. GC-Vote und die Favourites helfen da leider kaum, da diese nur absolute Zahlen angeben (ein PT bekommt absolut gesehen mehr Favs als einzelne schöne Bergdosen).

Leider habe ich auch kein Patentrezept gegen inflationäre Ranzdosen. Auch wenns nicht viel helfen wird, empfehle ich doch jedem, der etwas zur Qualität beitragen möchte, Caches wie die von dir beschriebenen konsequent zu meiden (am besten gleich auf die Ignore-Liste, damit man beim Gustieren auf der Karte nicht ständig darauf stößt).

Ich hab im Moment zwei Dosen in der Nähe der 60 Dosen liegen, und ich bekomme sehr schöne Logbucheinträge, weil meine Caches sich qualitätsmäßig ziemlich von den anderen abheben. Die Cacher wissen das sehr wohl zu schätzen, wenn nach 30 Einheitsdoserln mal was anderes dabei ist.

Natürlich wäre es am besten, nicht erst zu warten, bis jemand einen Powertrail versteckt, sondern selbst die besten Plätze mit guten Bastelarbeiten oder anspruchsvollen Rätsel-Caches zu belegen. Ich hab auch schon ein paar Caches hier in der Gegend vorbereitet, nur bin ich von dem neuen Powertrail völlig überrascht worden.

Heute Morgen hab ich eine neue Location besucht, wo (zum Glück) noch kein 0815-Doserl liegt. Dort kommt meine nächste Bastelarbeit hin.




Hast Du schon mal die Statistik-Funktionen von Project GC ausprobiert? Die Cache-Statistik Cache-Favoriten (Wilson) liefert ein sehr brauchbares Ranking, da hier die Anzahl der Fav-Punkte zu den Premium-Members UND der Anzahl der Logbucheinträge in Beziehung gesetzt wird.

So suche ich mir zumindest meine nächsten Geocaching-Ziele aus.



Ignorieren möchte ich die "Ranzdosen" auch nicht, denn wenn nur die hingehen, die das toll finden, dann bekommt der Owner nur positives Feedback und fühlt sich bestärkt noch weitere solche Dosen zu verstecken. Da schreib ich schon lieber ehrlich ins Logbuch, warum mir die Dosen nicht gefallen.

Das glaube ich gerne. Oft stehe ich auch vor dem Problem bei welchem Cache ich eigentlich das "Hauptlog" sozusagen unterbringen soll. Da nehme ich auch gerne solche Dosen wie deine, da sich diese ausführlichere Logs verdient haben.

Nein, das kannte ich noch nicht. Danke für den Tipp. Sieht wirklich recht brauchbar aus. Jetzt müsste ich nur noch irgendwie Bastel- und Rätseldosen rausfiltern - ich bevorzuge eher interessante Locations oder schöne Touren.

Hm, da hast du eigentlich recht. Allerdings musst du dich dann oft auf nachgelagerte (Mail-)Diskussionen einstellen. Kritik verkraften viele einfach nicht...

Ich hab das schon vor Wochen geschrieben, leider, wie ich jetzt bemerkt habe, im falschen Forum:

Die Flut an Caches einzudämmen wäre ganz leicht. Leute, die Massendosen auslegen verlieren meistens recht schnell das Interesse am Hobby, oder sind mit der Wartung der vielen Dosen einfach überfordert. Daher:
Schickt die Dosen einfach ins Archiv.
Wenn ich mir die Listings und Logs bei manchen Caches anschaue, gäbe es dazu genug Möglichkeiten, aber keiner traut sich. Da wird lieber 5 x N/M geloggt, obwohl jeder sieht, dass der Owner schon seit Ewigkeiten nicht mehr online war oder an chronischer Beratungsresistenz leidet, bevor mal einer ein N/A loggt. Und wenn man das N/A sachlich begründet und nicht beleidigend ist, sehe ich darin kein Problem. Außerdem entscheidet sowieso ein anderer, ob das Cache tatsächlich ins Archiv gehört, wir als normale User können es eh nur anregen.
Ich bin diesbezüglich teilweise schon recht heftig angefeindet worden, aber ich stehe dazu, denn ich bin es schon leid, eine 08/15 Dose zu suchen und dann als Draufgabe noch in einem schimmligen und nassen Logbuch herumzublättern. Ich selbst habe einige Caches ausgelegt und nehme das sehr ernst mit der Betreuung. Und so wie ich das sehe, dürfte es leider nur mehr eine Hand voll Owner geben, die das offensichtlich genau so sehen, wie ich.

CSI spricht mir aus der Seele Ich sezte mich schon lange für ehrliche Logs ein, von einem N/A gar nicht erst zu reden.
Auch ich bin für ehrliche Logs schon vielfach angefeindet worden, damals, als ich noch regelmäßig Caches suchte.
Heute habe ich meine Aktivitäten, ausgenommen Alpincaches, ziemlich reduziert. Aber wenn ich eine Drecksdose finde, steht das auch im Log, meist mit einem link zu "Wie verstecke ich meinen ersten Cache" versehen.

Also, Aufruf an alle Geocacher: EHRLICHE LOGS um der Müllflut Einhalt zu gebieten!

edit: ein wenig entschärfen muss ich das schon, denn mir ist wichtig, das der Cache mit der Location gut ist, nicht, dass die Dose in tadellosem Zustand ist bzw. perfekt gewartet. Der Weg ist das Ziel, und notfalls tut's ein Fotolog auch wenn das Logbuch nass ist.