Da schlägt wohl die Windkraftlobby wieder einmal zu
Ich sehe Windkraftanlagen durchaus als problematisch, und auf der Sommeralm erst recht!
- Die Fertigung der Windkraftanlage verschlingt extrem viel Energie und bedarf umweltkritischer Werkstoffe (Rotorblätter).
- Der Transport der im Ausland gefertigten Komponenten auf -zig Spezial-LKWs und die Notwendigkeit des Einsatzes von großen Autokränen, die zu ihrem Aufstellen oft weitere Autokräne benötigen, ist ökologisch zu hinterfragen und stellt vor allem für die sensible Almlandschaft in der Bauphase eine hohe Belastung dar.
- Optik und Betrieb (Geräusche, Schattenwurf) sind für den Erholungswert der Gegend eine Katastrophe.
- Die Problematik des Eiswurfes (Eis bildet sich an den Rotorblättern, wird dann in Eisklumpen weggeschleudert) ist immer gegeben. Neben speziellen Beschichtungen gibts als ökologisches Highlight auch eine Beheizung der Rotorblätter ... Eigentlich müsste man um ein durchschnittliches Windkraftwerk eine Einzäunung von 220m Durchmesser vorsehen - tut man aber nicht, da man dann die Harmlosigkeit der Anlagen nicht mehr argumentieren kann.
- Windkraftwerke sind im Störungsfall nur teuer wartbar: Also wieder Autokräne, LKWs etc. auf der Alm.
- Windkraftwerke halten nicht ewig. Nach 20 Jahren steht eine Erneuerung oder ein Verschrotten an. Rotorblätter sind Sondermüll. Windkraftwerke im Gebirge werden vom Wind ungünstiger angeströmt als im Flachland und werden daher stärker belastet.
- Der Betrieb ist nur durch Förderungen (Anlageförderung, teure Ökostrompreise) wirtschaftlich. Letztendlich bezahlen wir alle diese Ökostromzuschläge - je mehr Windkraft, desto höher wird der Ökostromzuschlag auf unserer persönlichen Stromrechnung werden.
- Gewinner sind die Investoren, die in die Anlage finanzieren. Sie gewinnen nur deshalb, weil sie den Strom - dank der von uns bezahlten Ökozuschläge - teuer verkaufen können.
- Mehr Windkraft = weniger Atom- und Kohlekraft? Nicht wirklich. Windenergie ist dann da, wenn der Wind weht. Wenn er nicht weht, darf ja der Strom nicht ausfallen. Also müssen Atom- und Kohlekraftwerke dennoch aktiv bleiben.
Meine Meinung: Im alpinen Raum haben Windkraftwerke nichts verloren.
Windkraft gehört - wenn überhaupt - dorthin, wo der Wind kalkulierbar weht, und das ist z.B. bei küstennahen off-shore Anlagen der Fall.
Im alpinen Raum dienen Windkraftanlagen der Bereicherung von Investoren, wirklichen Nutzen bringen sie für Österreich mit seinen vielen Wasserkraftwerken nicht. Dem gegenüber steht die Belastung der Natur und die Entwertung des gegenständlichen Naherholungsraumes.
Alternativen: Die bestehenden Wasserkraftwerke sind z.T. mit veralteter Technik ausgestattet und könnten mit modernen Anlagen mehr Leistung abgeben. D.h. die Modernisierung der bestehenden Wasserkraftanlagen kann neue (Wind-)kraftwerke völlig überflüssig machen.
Und ja: Energiesparen spart neue Kraftwerke! Es wird Zeit, in unserer Überflussgesellschaft einmal mit dem Stromsparen anzufangen. Beispiele gibts genug. Die öffentliche Hand wäre natürlich auch gefragt. Wer braucht z.B. die Festbeleuchtung auf der Grazer Nordeinfahrt?
Es gilt das selbe wie im Verkehr: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten! Wer Kraftwerke sät, wird Mehrverbrauch ernten