The big freeze oder wie drei Steirer Irland erlebten ... |
Geschrieben von: faustus & fluchtpunkt
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Sonntag, den 14. Februar 2010 um 19:40 Uhr |
Der Plan für diesen Trip wurde schon im Juni des vorigen Jahres gefasst und nahm im Oktober
durch sämtliche Buchungen endlich gestalt an - von dort an hiess es nur mehr warten bis es
endlich los geht ... Am 5. Jänner wars dann endlich soweit und unser Flieger hob von München
Richtung Dublin ab!
Schon im Landeanflug stellten wir fest, dass die grüne Insel irgendwie ihre Farbe gewechselt
haben muss, denn es präsentierte sich uns eine wunderschöne Winterlandschaft. Nachdem wir
unser "Ralleyauto" - einen Chevrolet Lacetti mit Hankook Sommerbereifung - in Empfang genommen
hatten startete unsere Tour mit ein paar schnellen Tradies Richtung Dublin um uns in einem
Pub auf die Strapazen der nächsten Tage mit ein paar Guiness und Smithwicks einzustimmen.
Der nächste Tag startete ziemlich zeitig und wir verließen Dublin noch im Dunkeln Richtung
Norden. Um bei dem Wetter schneller voranzukommen entschieden wir uns die Autobahn nach
Nordirland zu nehmen, unterbrochen nur für einen kurzen Cache-Stopp. Gleich hinter der Grenze erwartete uns der erste nordirische Cache in Newry. Weiter gings auf verschneiten und vereisten Nebenstrassen - Garmin sei dank ;-) - cachenderweise zu unserem Tagesziel-Cache dem "The Giant's Causeway Earthcache"
(GCPCPX). Dort angekommen veränderte sich das Wetter, die Sonne strahlte uns entgegen und
Irland zeigte sich von seiner grünen Seite. Die Formationen sind wirklich beeindruckend und ein
Spaziergang entlang des Kliffs lohnt sich! Nachdem der Tag sich schon dem Ende neigte mussten
wir uns beeilen um noch unsere Unterkunft in Derry zu erreichen - natürlich nicht ohne noch
ein paar Dosen in Ulster zu machen! Das "Independent Hostel" in Derry ist wirklich eine
Empfehlung für sich, zumindest für Masochisten. Um nicht allzuviel Zeit dort verbringen zu müssen
entschieden wir uns gegen alles mögliche was man sich im Hostel hätte einfangen können mit
gutem irischen Alkohol zu "impfen".
Nach nur vier Stunden Schlaf in voller Montur und einem sehr überhasteten Aufbruch ging unsere Tour weiter
Richtung Donegal an die Westküste. Der Winter hatte uns auch wieder und wir fuhren durch eine
verschneite Hügellandschaft nach Ballyshannon wo wir endlich auch kurz vor Mittag zum
Frühstücken in einer kleinen, netten Breakfast-Bar kamen. Das Highlight des Tages war die
Begegnung mit einer 100 % Irish Fighting Cow bei einem der unzähligen Lost Place Castles. Okay,
vielleicht hätten wir sie nicht mit dem Auto durch eine mit hohen Steinmauern begrenzte Strasse
treiben sollen, jedenfalls rächte sie sich während wir auf den Cache zugingen mit einem Angriff
aus dem Hinterhalt, welcher nur durch eine Flucht durch Dornen und Mauerreste glimpflich ausging. ;-)
Nach einigen weiteren erfolgreich absolvierten und vielen nicht so erfolgreichen Caches erreichten
wir unser Etappenziel Galway und ein Hostel, welches uns im Vergleich zur letzten Nacht wie das Hilton
vorkam! Den Tag beendete ein Spaziergang durch die Stadt und natürlich mussten wir auch hier die Pubs testen.
Ausgeruht gings am nächsten Morgen weiter entlang der Westküste zum meist fotografierten irischen
Castle - dem Dunguaire Castle (GC207E1), das sich uns umhüllt von einem mystischen Nebel
präsentierte. Also für jemanden der Lost Places in Form von Kirchen und Burgen liebt ist Irland
ein wahres Paradies. Da wir uns am Vorabend entschlossen hatten unsere geplante Route ein wenig
zu verändern und auch noch bei den Cliffs of Moher vorbeizuschauen, folgten wir natürlich
blindlings unserem Navi und kamen so auch noch in den Genuss über einen gesperrten "Pass" zu
fahren. Naja, vielleicht hätten wir es uns ja auch schon denken können, dass das Schild
"Blocked Road" nicht nur eine Strassenbaustelle anzeigt. Die Fahrt über diesen Pass gestaltete
sich als äusserst amüsant und bei den Mitfahrern war auf dieser eisigen Strasse mehrmals die
Gesichtsbremse zu erkennen. ;-) Endlich bei den Cliffs of Moher (GC1W06N) angekommen hatten
wir wieder optimales Fotowetter, aber ein eisiger Wind pfiff uns um die Ohren! Leider ist es
nicht mehr erlaubt (aus Vogelschutzgründen) sich auf das Cliff hinauszubegeben um den Blick 200 m
nach unten zu geniessen.
Weiter gings dann durchs Landesinnere in die Stadt der Smithwicks-Brewery, besser bekannt unter
dem Namen Kilkenny. Das beste an Kilkenny fiel uns gleich nach der Ankunft im Hostel auf - auf
der gegenüberliegenden Strassenseite reihten sich auf 50 m gleich vier verschiedene Pubs auf,
wobei das "Ana Conda"-Pub eine spezielle Erwähnung verdient, da es eine längere Öffnungszeit
als in Irland üblich aufweist.
Der fünfte Tag unseres Trips begann gleich mal mit einem Earthcache - "Kilkenny Rocks - Marble"
(GC20WY2). Nachdem dieser Tag eigentlich der Event-Tag gewesen wäre, welches aufgrund "bad
weather conditions" ausgefallen ist, planten wir noch einen Abstecher in den Süden nach
Waterford. Wir waren uns alle einig, dass diese Stadt mit ihrem "Charme" als ehemalige Industrie-
und Hafenstadt am Besten wieder schnellstmöglich verlassen werden sollte. Nicht mal die Caches
dort konnten unsere Stimmung heben. Also wieder rein ins Auto und schnellstmöglich Richtung
Wexford. Hier war es verblüffend, dass wir in der ganzen Innenstadt nur ein geöffnetes Pub fanden
und das obwohl Samstag war.
Für Sonntag hatten wir uns einen "Powercachetag" im Süden von Dublin vorgenommen, was uns dazu
verleitete die Schnellstrasse zu nehmen. Offiziell war die Überholspur laut Radio wegen
Schneematsch gesperrt, was uns immer wieder verwunderte und schockierte Blicke der
Einheimischen einbrachte, wenn wir sie trotzdem benutzten. :-D Im Nachhinein gesehen, war dieser
Tag unser erfolgreichster, da sich die DNFs in Grenzen hielten. Zurück in der City checkten wir
diesmal in "The Townhouse" ein, ein wahrer Luxus im Vergleich zu den anderen Hostels! Unseren
Abschlussabend verbrachten wir im Pub um die Ecke mit irischer Live-Musik, welche eine Wahnsinns-
Stimmung im Lokal erzeugte.
Auf dem Weg zum Flughafen nahmen wir noch den einen oder anderen Cache in Dublin mit und gaben
unser Gefährt mit 1.460 km mehr am Tacho zum Glück ohne Schaden zurück (die Delle in der Felge
aufgrund eines Schlaglochs in dem man ein Schaf verstecken hätte können mal abgesehen *g*).
Abschliessend kann man nur noch sagen, es war ein absolut lustige Reise mit vielen äusserst
interessanten Locations, Caches und Pubs. Da wir im stärksten Winter seit 30 Jahren Irland
bereist haben, konnten wir Fotos mit einem absoluten Seltenheitswert machen. ;-)
Sláinte!
Text by faustus und fluchtpunkt |